31. August 2010

Verzweiflung & Apfelstrudel

Monsieur,
wie sehr mich doch ihre Worte köstlich amüsieren. Die Madame beglückt sich zeitnah mit einem Kaffee aus feinsten Kaffeebohnen und wartet bis die Köchin sich ereilt den Apfelstrudel in den Ofen zu schieben, der da wartet auf den gierigen Schlund der Hochwohlgeborenen.

Monsieur,
eine fordernde Realität. Ein Sumpf der Verzweiflung.
Das Ego schrumpfend auf Rosinengröße.
Selbstzweifel.
Madame sieht sich nicht gewachsen dem neuen Bildungsniveau gerecht zu werden und dem Druck stand zu halten. Von Kaffeeflecken umgeben, liegt sie, vom Englischduden bewacht, auf dem weichen Rückzugsort, der gar heiligen Matratze. Versucht zu verdrängen, für Minuten, was unausweichlich scheint.

29. August 2010

Rauschhaft

Monsieur, 
mit größter Freude habe ich ihre E-Mail zur Kenntnis genommen und kann nun diese Last an grobkörniger Sorge und Enttäuschung schwinden lassen, welche mich plagte, wenn ich sah, welch Leere dem Madame‘schen Postfach tagelang den Hals zuschnürte. Mit Bedauern muss ich jedoch feststellen, dass besagte Sorge sich nicht ganz verkroch im Sumpfe der Glückseligkeit, da die Potenz meines Mail-Liebhabers zu schwinden droht. 

Monsieur, 
wie sehr mich Ihre Worte doch sanft berühren. 
Betucht mit schwarzem Stoff lieg Madame’scher Leib auf weichem Gras. Geküsst vom Streicheln des Windes auf gar nackter Haut, gedenkt sie nun ihrerseits Worte niederzuschreiben. 

Monsieur,
Nachttrunken schreibe ich Ihnen und genieße die Stille. 
Wie im Rausch male ich mit Buchstaben meine Welt und genieße die Wirkung. 
Was sie wohl anstellen mag mit meinesgleichen? Ob sie sich in Wogen des Amüsements am Idealismus laben oder sich wünschen nur einmal diese Fingerspitzen berühren zu dürfen. Die Fingerspitzen, mit welchen Madame stets bedacht und versunken in ihre Gedankenwelt sich seufzend auf die zarten Lippen tippt, um dann mit einem sanften Lächeln niederzuschreiben, was ihr in den Sinn kommt.