2. Juli 2012

Selbstschutz


Es wäre wahrscheinlich feige zuzugeben, man würde alles um sich herum aushalten, was einem widerfährt. Selbst, wenn man es immerzu beteuert, hat es doch wenig Glaubhaftigkeit. Noch schlimmer, je mehr man auf etwas besteht, desto unglaubwürdiger erscheint es. Je mehr, desto weniger. Wir können noch zu sehr auf etwas einhämmern, es wird dem dennoch nicht standhalten. Denn es ist nichts anderes als Selbstschutz, mit welchem wir uns seelisch versuchen aufrechtzuhalten. Äußere Stärke, nichts als Täuschung und der Zeuge innerer Schwäche. Selbstbehauptung wird zur Enthauptung der eigenen Standhaftigkeit. Durch den Druck der Außenwelt und den Blicken der anderen. Alles wäre nur halb so schlimm, wenn man bloß nicht vergessen würde, dass auch die anderen vergessen können. Jeder Fehler eine Momentaufnahme, deren Existenz für uns eine Ewigkeit bedeutet.

26. Juni 2012

Fragmente


Fragmente aus Tweets ergeben durcheinandergewürfelt einen mehr oder weniger fragwürdigen Sinn.
http://yes.thatcan.be/my/next/tweet/ 

Ich habe irgendwann mal etwas nüchtern. Über und unaus.. äh .. unwiderstehlich.

Es riecht nur Männer-T-Shirts mit Busch, die abends Angst machen. Ein Gesellschaftswechsel ist deswegen!
Fußball zeigt, dass Männer leid. Ach man, immer mehr Probleme als Worte. !
In der Selbstverständlichkeit. Ich wette mit dir, dass Männer leid. Ach man, immer weniger als ehrlich!
Alle im Bett und unaus.. äh .. unwiderstehlich. Unsicherheit schafft Fehler.
Von Wert sind süß. Fast so langsam wissen. Vor lauter Liebe machen kommt rosa Rotzschleim raus.
5 1/2 Stunden bis Knutschen. Mumu klingt ja auch eher wie mein Kuchen.
Sex, Fleisch und weit weg von meinem Kuchen. Im Konsumieren steckt der Krümel!
Schöne Frauen posten zu nichts. Dass ich kacke nicht. Wir im Liegestuhl Bier trinkt.

My Top 2 Artists: Rammstein 4), Harry Rowohlt und der geizige Kuchendiktator.
Sind wir nicht gestaubsaugt. Er mag wahrscheinlich einfach das Leben ... einen auf ...

4. Mai 2012

Ein Abgrund

Ich befinde mich vor einem Abgrund und schaue in Abgründe, von welchen ich annehme, dass sie ihren Ursprung in ganz harmlosen Gründen tragen. Die Frage ist jedoch, wie solch eine Schlucht überhaupt erst entstehen kann. Und wieso ist sie so abgrundtief schwarz, sodass ein Boden, ein Ende der Schwärze, nicht zu erkennen ist? Und wenn da ein Boden ist, könnte man gar noch tiefer sinken?

Doch letztlich bleibt doch nur die Frage, nach der Entstehung solcher Abgründe. Ist es die Gesellschaft? Durch die Entwicklung jener?
Betrachten wir uns den Anfang, so sehen wir umherziehende Nomadenvölker. Mit den Händen essen, mit dreckigen Mündern küssen sie.
Sex unter freiem Himmel und alle schauen zu.
Betrachten wir uns das Ende, so sehen wir starre Menschen, festgesessen in ihrer Lebensart, eingeschlossen in die Gesellschaft.
Sex unter der Bettdecke. Mit Licht aus. Denn mit Licht ist es peinlich.
Wie kam es? Das Ich trat in den Vordergrund, die eigene Person wird zum zentralen Thema in der Gesellschaft, in den Medien, gemacht. Die eigene Person wird diszipliniert durch gesellschaftliche und soziale Ordnungsbestimmungen. Einer Art Gesellschaftsvertrag, welchem jeder still gehorcht, im stillen Einverständnis und der Disziplin von jedem Einzelnen fordert. Triebe werden unterdrückt, müssen leise sein. Ausbrüche werden mit Spott bestraft.
Und man selber bestraft sich mit Scham.

20. April 2012

Treue kommt von Vertrauen.

Der Begriff Treue verursacht mehr Probleme als die eigentliche Untreue.
Das Wissen über die Fähigkeit eines Menschen tatsächlich treu sein zu können, macht Zweifel gar erst möglich. Diese kommen auf, sobald man sich näher mit dieser Tatsache beschäftigt und sich erste Gedanken formen. Gedanken, die ihren Ursprung in Erfahrungen finden, die wir durch Medien erlangen und anschließend bewerten.
Hierbei spielt ein unbefriedigendes Sexualleben aber auch Unstimmigkeiten in der Konversationsbereitschaft beider Partner eine große Rolle. Sex, der als Vertrauensbeweis verstanden, über den aber meist nicht gesprochen wird. So bleiben Wüsche unerfüllt. Verborgen bleiben dürfen aber nur jene Dinge, die in ihrer unausgesprochenen Anwesenheit der Beziehung keinen Schaden zufügen.
Die eigentliche Untreue ist demnach eine Folge von Unstimmigkeiten und einer Unzufriedenheit, die meist nicht zu Tage treten, sondern im Dunkeln weiter ihr Unwesen treiben bis Licht darauf fällt. Konversation und Aussprache als Mittel zur Heilung wird oftmals nicht wahrgenommen.
Sich nicht öffnen wollen, verschlossen bleiben.
Es fehlt an Vertrauen.

12. Januar 2012

Die Ausgeburt der Amygdala -Vorurteile

Niemand fällt aus der Reihe.
Uniformität als Schutzschild, die Sicherheit gewährt.
Die Angst von der Gesellschaft mokiert zu werden, nicht akzeptiert zu werden.
Die Einfältigkeit mit der man sich zufrieden gibt, um nicht aufzufallen.
Einfältigkeit gepaart mit Konservatismus führt zu Beschränktheit und Intoleranz.
Zu viel Schönheit und Selbstbewusstsein führt zu Arroganz.
Doch, die Gemeinsamkeit ist das Vorurteil.
Vorurteile, die im Angstzentrum menschlicher Gehirne unbewusst entstehen.
Dabei wird das Negative schnell verarbeitet und gespeichert.
Ein Schutzmechanismus, den uns einst die Natur gab, damit wir vor Gefahren schnell flüchten können – die Eigenschaft und der Charakter der Gefahr ist dabei irrelevant.
Manchmal scheine ich solch eine Gefahr zu sein.
Doch man flieht nicht. Man munkelt.