Eigentlich
ein ganz normaler Tag, täte man darüber hinaus meine gewaltige schlechte Laune
ignorieren. Sie gehörte diesmal zu der Art von schlechter Laune, in der man aus reiner
Angriffslust heraus die eigenen Mitmenschen nach Lust und Laune bepöbelt. Schon
im ortsnahen Aldi fing es an. Omas und Opas nahmen es für selbstverständlich,
die Mitte des gesamten Ganges für sich zu beanspruchen und die Betroffenen
hinter ihnen in einer Stauwolke aus Gereiztheit im Schleichtempo
dahinvegetieren zu lassen. Auch ich gehörte dazu. Doch da ich zu den durchus
ungeduldigen Menschensorte gehörte, durchbrach ich den Stop and Go und schob
mich gekonnt sanft am alten Ehepaar vorbei. Ab diesem Moment gehörte ich zwar
unter die Kategorie „Die Jugend von heute“ aber mein Mango-Jogurt war mir
bedeutend wichtiger. Auch an der Kasse verlief es nicht besser. Die Kassiererin
benötigte für den durchaus freundlich gemeinten Satz „Ich wünsch ihne noch eh
scheener Daah.“ anscheinend soviel Muskelkraft, dass es ihr wehtat und somit
langsamer ausgesprochen werden musste.
Leicht
Genervt betraten wir den Rech, mit dem Ziel eine neue Internetbox zu erwerben.
An der Kasse
stand nun eine Frau Mitte 40, die aber deutlich jünger wirken wollte, was ihr
sichtlich misslungen war. Sie brachte es fertig, selbst den einfachsten Satz
„Das macht dann 187 Euro bitte.“ in einer derart erotischen Klanggestalt
auszusprechen, dass einem schwindlig wurde und man seine Kreditkarte auch gern
noch für andere Dienste über den Tisch geschoben hätte. Als Frau sah man das
jedoch anders und so wurde mir weder schwindelig noch wollte ich sie um
schmutzige Dienste bitten.
Leicht
belustigt verließen wir das Geschäft.
[...]