28. September 2010

Die belletristische Nudel

Madame 1
Ja, ich höre Mademoiselle Lydia. Wenn ich schon als "belletristische Nudel" bezeichnet werde, möchte ich doch auch den Grund für Ihre präzise interpretation dargelegt bekommen.  

Madame 2
Ja, sie hören Mademoiselle Sarah. Sie haben zu hören. Verschließen sie ihr Ohr augenblicklich (… ohrenhörlich) vor unwürdigem Unrat und öffnen Sie es für die harmonischen Klänge der madam’schen Worte, welche bald sanft die Ohrmuscheln liebkosen und umschmeicheln werden. Möge Euer Trommelfell erzittern, entfacht durch leicht betuchte Wohlklänge, welche erwägen den Gehörgang zu durchschreiten. Ich erwäge überdies zu behaupten, dass Sie, in den tiefsten Schluchten und klaffensten Klüften ihrer Gehirnwindungen verborgen, eine Vermutung beherbergen. Und sehr wohl, sie haben Recht: Es ist eine Vermutung meinerseits, dessen, was ihr Wesen über sie verrät und, darüber hinaus, was ich vermute. Madam’sche Vermutungen sind meist von großem Wert, müssen Sie wissen. Eine Nudel ist keck, belletristisch ist schön.

8. September 2010

Jungs fragen Lydia: Brustverhältnis zum Whirlpool

Vergleichen wir das Situationsverhältnis einer vollbusigen Frau zum Whirlpool mit einer Liebesbeziehung rein sexueller Natur.
 Man setze ein Weib, reich an Brustgold, in besagten Whirlpool. Am Anfang vermag das Sprudeln seiner Funktion als Wohlfühlerlebnis gerecht zu werden: Es kommt einer Massage gleich. Monotone Stimulation des festen Fleisches auf positiver Ebene. Nun hin zum Liebesleben. Die Frau, ganz hingerissen von der ihr zur Verfügung stehenden sexuellen Freiheit durch gegebenen Liebhaber, lässt sich rundum verwöhnen. Genießt die Zärtlichkeit und die Begehrung. Doch schon bald wird ihr besagter Liebhaber lästig. Er versagt in seiner eigentlichen Lebensaufgabe langsam aber sicher. Immer der gleiche Akt, derselbe Inhalt. Eine schwitzende und stöhnende Missgunst, sich bohrend und stoßend in die Hüfte der Frau, welche teilnahmslos an die Decke starrt und Fliegen zählt. Auch das Sprudeln wird nun von der weiblichen Brust schräg und mit missbilligendem Blick bedacht. Immer der gleiche Bewegungsrhythmus, die gleichen Massagepunkte.
Folglich ist die Brustbeziehung negativ geworden, beruhend auf der Monotonie besagter Wohlfühl-Funktionstechnik.

2. September 2010

Primitive Liebesangebote (in poetischer Form)

Der eine ist ein feiner Herr und stand auf Briefverkehr.
Doch stand er noch auf weit viel mehr.
Er wollt mir runter bis zum Saum
Gleich hinterm nächsten Baum.

Der eine war ein Freund und Feind,
doch wollt er haben meine Schenkelinnenseit,
an die er fasste und ich hasste, was da rieb,
voll widerwärt’gem Trieb.

Auch der andre war nicht keusch,
und wollte haben ohne Fragen,
was da vor ihm lag, so bloß:
Mein Schoß.
Doch wie du mir, so ich dir, dacht ich mir.
Und zwang ihm fein mein siegel auf.
Nun prangt an seinem Hals, so keck,
ein riesengroßer Fleck.